Reisebilanz III: Tops und Flops der „Saison 2024/25“
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Lieber Opernfreund-Freund, – Alfredo Catalanis Oper La Wally ist ein typisches Beispiels für das, was man heute wohl One-Hit-Wonder nennt: Die Arie Ebben ne andrò lontana hat in der Interpretation von Maria Callas Weltruhm erlangt, mit Filmen wie Diva und der Verwendung in zahllosen Werbespots hat sie Einzug in die Popkultur gehalten und als Techno-Version sagt sie selbst Menschen etwas, . . .
Arrigo Boito (eigentlich Enrico, 1842-1918) ist nicht-italienischen Opernliebhabern in erster Linie als Librettist für Verdis “Otello” und “Falstaff” (und die Neubearbeitung von “Simon Boccanegra”) bzw. unter dem Pseudonym Tobia Gorrio für Ponchiellis “Gioconda” und seine Oper “Mefistofele” bekannt. Der Sohn einer polnischen Mutter, geboren in Padua, aber zeit seines . . .
"Heute hier, morgen dort". Das könnte das Motto unseres wohl weitestgereisten Kritikers sein, der seine Leser unverdrossen mit "Lieber Opernfreund-Freund" anredet. Von Kopenhagen im Norden bis Cagliari im Süden reicht seine Reiseroute. Unterwegs hat er mit Freiberg, Gießen, Koblenz und Mainz auch viele kleine Häuser im Blick. Nicht immer hat er die Zeit für eine Rezension gefunden, aber . . .
In seinem langen Leben hat Francesco Cilea (1866-1950) nur fünf Opern geschrieben und seine letzte, eben "Gloria", schon 1907. Einerseits ließen ihm seine Aufgaben als Leiter zuerst des Konservatoriums in Palermo, dann von jenem in Neapel, wenig Zeit zum Komponieren, andererseits lag ihm Instrumentalmusik vom Temperament her besser. Es war anstrengend für Cilea, ein geeignetes Sujet zu finden, . . .
Lieber Opernfreund-Freund, – das Teatro Lirico di Cagliari tut sich seit ein paar Jahren mit der Ausgrabung von Opern hervor, die teilweise jahrzehntelang nicht gespielt wurden; dabei legt man einen Focus auf Werke von Zeitgenossen von Puccini, Mascagni und Leoncavallo, die aber wegen der Übermacht der Kassenschlager der drei genannten keinen dauerhaften Platz auf den Opernbühnen dieser . . .
Aufführung am 28.1.22 (Premiere) – Nachdem die letzte Opernsaison in der sardischen Hauptstadt Covid zum Opfer gefallen war, begann nun die Spielzeit 2022 - wie in diesem Haus üblich - mit einer Rarität. Der Komponist Licinio Refice (1883-1954) war Priester und trug mit seinen Werken viel zur von Papst Pius X. angestoßenen Erneuerung der Sakralmusik bei. Allerdings fühlte sich sein . . .
Aufführung am 31.1.20 (Premiere und Saisoneröffnung) – Rarer geht’s nicht – Gino Marinuzzi (1882-1945) war neben dem fast gleichaltrigen Antonio Guarnieri, dem um 15 Jahre älteren Arturo Toscanini und dem um 10 Jahre jüngeren Victor De Sabata einer der bedeutendsten italienischen Dirigenten. Mit letzterem teilte er den Anspruch auf die Komposition eigener Werke. Trotz einiger . . .
Antônio Carlos Gomes – Aufführung am 22.2.19 (Premiere) – Für Raritätensammler – Die Saison des Opernhauses der sardischen Hauptstadt wurde auch heuer mit einer Rarität eröffnet, die diesmal ganz besonders ausgefallen ist, wurde doch das 1889 im Kaiserlichen Theater von Rio de Janeiro uraufgeführte Werk in Europa bisher erst zweimal gegeben, nämlich 1978 in London . . .
Aufführung (Premiere) am 2.3.18 – Busoni vs. Puccini – Die Saisoneröffnung in der sardischen Hauptstadt brachte ein ungewöhnliches Zweigespann zu Gehör, denn (fast) gemeinsam haben diese „Turandot“-Variante von Ferruccio Busoni (1866-1924) und der Mittelteil von Giacomo Puccinis „Trittico“ nur das Uraufführungsdatum (11. Mai 1917 in Zürich bzw. 14. Dezember 1918 in New . . .
Aufführung am 1.12.17 (Premiere am 24.11.) – Eine richtige Oper! – Zu berichten ist von einem recht seltsamen Ereignis, nämlich dass eine zeitgenössische Oper vom Publikum vorbehaltslos stürmisch gefeiert wurde. Bezeichnenderweise wurde das Werk dem 1954 geborenen Marco Tutino von der Oper San Francisco in Auftrag gegeben, haben in den USA viele Opernkomponisten doch nicht den . . .
Aufführung am 5.2.17 – (Premiere am 3.2.) – Ottorino Respighi (1879-1936) ist als Symphoniker berühmt, als Opernkomponist fast unbekannt. Der Autor von Erfolgskompositionen wie „Pini di Roma“ und „Fontane di Roma“ hegte allerdings großes Interesse für die Oper, an der er sich mehrmals versuchte (u.a. „Re Enzo“, „Semirâma“, „La campana sommersa“ nach Gerhart . . .