Reisebilanz IV: Tops und Flops der „Saison 2024/25“
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Bei den Rückblicken mit regionalen Schwerpunkten blicken wir nach dem Theater Bremen, dem Stadttheater Bremerhaven und dem Oldenburgischen Staatstheater heute auf die Region Rhein/Ruhr mit dem Aalto Theater Essen, der Oper Köln, dem Theater Bonn und der Deutschen Oper am Rhein. – . . .
Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die . . .
Johann Strauss hat zwar eine Fülle von Bühnenwerken komponiert, auf den Bühnen gehalten haben sich aber nur wenige Werke. Da ist es erfreulich, dass man aus Anlass seines 200. Geburtstag auch mal ein unbekanntes Stück kennenlernen kann. „Der Karneval in Rom“ wird Essen konzertant gespielt, ein besonderes Bonbon ist aber, dass Puppenspieler Nikolaus Habajan mit Handpuppe als . . .
Es ist in der knapp 40-jährigen Geschichte des Essener Aalto-Theaters bereits der dritte Parsifal, der auf die Bühne gebracht wird, und alle drei Produktionen waren von bemerkenswerter Unterschiedlichkeit. 1991 war es Jaroslav Chundela, der symbolträchtig bunte, ja holzschnittartige Bilderwelten auf die Bühne brachte. 2013 lud Joachim Schlömer auf die Intensivstation, eine Produktion, die in . . .
Wenn eine Oper, die erst vor wenigen Jahren uraufgeführt wurde, bereits ihre zweite Produktion erlebt, dann ist das durchaus als Qualitätsmerkmal zu verstehen, denn wie viele von Dramaturgen hochgelobte Uraufführungen blieben schon als verkopfte und nicht spielplantaugliche Werke in den Schubladen ihrer Komponisten liegen? Bei der 1980 geborenen amerikanischen Komponistin Missy Mazzoli . . .
Sehenswert deshalb, weil dem Inszenierungsteam rund um Regisseurin Slavá Daubnerová eine kluge, spannende und sinnfällige Lesart der nicht einfach zu inszenierenden Oper gelungen ist. Die Story mit ihren wechselnden Schauplätzen und den zeitlichen Sprüngen kann nicht einfach dekorativ erzählt werden, denn dann verliert sie an Glaubwürdigkeit und Bedeutung. Slavá Daubnerová sieht sie aus . . .
Sie ist schon fast zu schön, um wahr zu sein, diese Produktion von Tschaikowskis Ballettklassiker. Die beiden weißen Akte sind ein Musterbeispiel an zeitloser Schönheit und bestechend reiner Technik, an Präzision und Synchronität. Traumhaft. Dabei wird stets die elegante, beinahe ätherische Leichtigkeit gewahrt. Ein Riesenkompliment also an die gesamte Compagnie des Aalto Ballett . . .
Neuer Stern am Rossini-Himmel: der ukrainische Tenor Mykhailo Kushlyk brilliert in Essen in „La Cenerentola“ – Der Schlussapplaus wollte erst enden, als draußen im Foyer eine wunderbare Combo aus Klavier, Kontrabass und Drums die fetzigen Rhythmen aus der soeben erlebten Oper so intonierten, dass sie in die Beine fuhren. Es gab zu Recht lebhaften Beifall für Rossinis Dramma Giocoso . . .
Giuseppe Verdis 1862 in St. Petersburg uraufgeführte und mit verändertem Libretto dann 1869 erstmalig in der Mailänder Scala gespielten Oper La forza del destino (Die Macht des Schicksals) ist eine mit herrlichster Musik erzählte Liebesgeschichte, die in Zeiten von Krieg und Verzweiflung – und zwischen Schlachtfeld und klösterlicher Abgeschiedenheit – ein für Verdi so . . .
Nachdem Aalto-Intendantin Dr. Merle Fahrholz in der vergangenen Saison eher auf Raritäten gesetzt hatte, bietet sie in dieser Saison Repertoireklassiker wie La Forza del Destino und Parsifal. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass es auch ein ausverkauftes Haus und eine volle Kasse garantiert sind. Bei der Premiere von Mozarts Die Zauberflöte gab es einen Buhsturm für das Team um . . .
Mit dem Fokus auf die Opernhäuser im Rheinland haben wir das Ende unserer Bilanzen zu einzelnen Häusern und Regionen erreicht. Wie im vergangenen Jahr präsentieren wir nun wieder Bilanzen von Kritikern, die im Laufe einer Spielzeit gezielt zu einzelnen, vielversprechenden Produktionen im In- und Ausland reisen. Den Anfang macht eine Rundblick über kleinere und mittlere Häuser, die - wie sich . . .
Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die . . .
Als Barrie Kosky 2006 am Essener Alto-Theater Wagners Tristan und Isolde inszenierte, war er noch nicht jedermanns Liebling, der europaweit gefragt ist, sondern ein junger Provokateur, der es liebte das Publikum auf die Palme zu bringen. Seine Inszenierungen von Der fliegende Holländer sowie Götterdämmerung endeten in Buhstürmen und sind längst abgesetzt. Tristan und Isolde von 2006 hat sich . . .
Brav-biederes Rokoko-Singspiel – Liest man sich die biographischen Daten von Joseph Bologne durch, so erwartet man von diesem Komponisten eine Musik, die ebenso abenteuerlich ist, wie sein Leben. Bologne wurde nämlich 1745 als Sohn eines Großgrundbesitzers und dessen Sklavin in der Karibik geboren, kam dann nach Frankreich, wo er als Fechter und Geiger berühmt wurde, während der . . .