Reisebilanz IV: Tops und Flops der „Saison 2024/25“
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Zum Ende seiner Amtszeit als Intendant des Stadttheaters Hagen präsentiert Francis Hüsers die von ihm in Auftrag gegebene erste abendfüllenden Oper der britischen Komponistin Charlotte Bray American Mother als Uraufführung. Das Libretto von Colum McCann basiert auf dem gleichnamigen, teils autobiographischem Buch von Colum McCann und Diane Foley. Diane Foley ist die Mutter des 2014 ermordeten . . .
Mit der Uraufführung der Oper „American Mother“ sorgen Intendant Francis Hüsers und Generalmusikdirektor Joseph Trafton zum Ende ihrer Amtszeiten für einen Coup, mit dem das Hagener Theater bereits im Vorfeld überregionales Interesse auslöste. Nach der eindringlichen, tief bewegenden Premiere im mäßig gefüllten Haus ist dem Theater zu wünschen, dass das Interesse des Publikums für . . .
Der künstlerische Leiter des Theaters Hagen, Francis Hüsers, beschenkt sich und sein Publikum in dieser letzten Spielzeit seiner Intendanz mit zwei hochpolitische Dramen Friedrich Schillers, die wie keine anderen Macht und Ohnmacht, Staatsräson und Freiheitskampf, tödliche Intrigen, Eifersucht, verratene Liebesbeziehungen und verbitterte Herrscher beiderlei Geschlechts abhandeln und somit . . .
Lieber Opernfreund-Freund, – Doppelabende, an denen sich das Publikum über Oper und Ballett gleichermaßen freuen kann, haben am Theater Hagen eine gewisse Tradition. Mir ist noch gut eine Doppelvorstellung von vor ein paar Jahren in Erinnerung, die die Geschichte von Dido und Aeneas einmal als Purcell-Oper und einmal als Ballett zu Händels Wassermusik erzählte, in der Spielzeit 2022/23 . . .
Rossinis nach dem Barbier von Sevilla meistgespielte Oper La Cenerentola, die der 24jährige Vielschreiber als 20. Oper in gerade einmal vierundzwanzig Tagen zu Papier brachte und die am 25. Januar 1817 im Teatro della Vale in Rom uraufgeführt wurde, verfehlte auch in Hagen ihre Publikumswirkung nicht. Die Besucherinnen und Besucher im gut gefüllten Stadttheater zeigten sich jedenfalls über . . .
Wie prickelnder Champagner moussiert gegenwärtig Jacques Offenbachs „Ritter Blaubart“ über die Hagener Theaterbühne. Blaubart und seine sieben Frauen waren als Bartóks, dem Schauspiel „Herzog Blaubarts Burg“ von Béla Balázs‘ gleichnamigen Schauspiel verpflichtete Oper, bereits Anfang 2022 in Hagen thematisiert worden. Ganz anders als Balázs‘ symbolistisches Psychodrama benutzen . . .
In Hagen scheinen Operninszenierungen mit Tieren Hochkonjunktur zu haben. Nach einem „Freischütz“ mit Hasen, gibt es jetzt „Lohengrin“ mit Vögeln. Regie führt Nelly Danker, die früher Regieassistentin bei Hans Neuenfels war, bei dessen Bayreuther „Lohengrin“ es aber nur so vor Ratten wimmelte. – In den Kostümen von Amélie Sator sind Elsa und Lohengrin ein weißer und ein . . .
Keiner mag heute mehr glauben, dass Rossinis wohl meistgespielte Oper Il barbiere di Siviglia nach Bekunden des Komponisten bei der Uraufführung am 20. Februar 1816 im Teatro Argentino in Rom ein totaler Misserfolg war. Alles soll laut den anekdotischen Berichten bei der Premiere schief gelaufen sein bis zu dem denkwürdigen Höhepunkt, dass zum Finale des zweiten Aktes eine Katze auf die Bühne . . .
„La Bohème“ oder „Hänsel und Gretel“ sind in der Vorweihnachtszeit und Weihnachtszeit fester Bestandteil im Spielplan vieler nationaler und internationaler Opernhäuser. So auch in Hagen, wo die bittersüße Liebestragödie zwischen Mimi und Rodolfo, die am Weihnachtsabend in einer ärmlichen Pariser Mansarde ihren Anfang nimmt, nun in der Neuinszenierung von Holger Potocki wieder zu . . .
Als Sängerin ist Angela Denoke berühmt geworden. Seit 2021 inszeniert sie auch, so „Katja Kabanova“ in Ulm oder „Salome“ in Innsbruck. Da stellt sich natürlich die Frage, ob hier eine zweite Brigitte Fassbaender heranwächst? Ihre erste Inszenierung in NRW ist Mozarts „Don Giovanni“ am kleinen Hagener Theater, der bereits im Mai 2023 Premiere hatte. – Die besuchte . . .
Bis in die siebziger Jahre hinein waren sie in Mode und in jedem gepflegten Haushalt anzutreffen: Runde Deckchen, gehäkelt oder bunt bedruckt, schmückten Tischchen, Vitrinen, Buffets. Die Familie Prosorow macht es sich in Friederike Blums Inszenierung der Oper „Tri Sestri“ von Péter Eötvös im Theater Hagen auf einem solchen Accessoire der Gemütlichkeit bequem. – Eine mehrdeutige . . .
Um Webers "Freischütz" machen viele deutsche Intendanten einen großen Bogen. Ähnlich wie Wagners "Meistersinger" gilt dieses Stück als teutonische Nationaloper. Entweder wird diese Oper gar nicht gespielt oder sie wird in werkkritischen Inszenierungen dekonstruiert, so dass ein Besuch keinen Spaß macht. Hagens Intendant Francis Hüsers geht einen interessanten Mittelweg. Er lässt sich von . . .
Am 4. März 2023 fand im Theater Hagen die Premiere des Musicals „The Producers“ statt. Lassen Sie mich in Anlehnung an den verehrten Kollegen Jochen Rüth, daher ausnahmsweise wie folgt beginnen: „Lieber Opernfreund-Freund, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich bis zur Sommerpause noch genau ein Musical anschauen zu wollen, dann fahren Sie nach Hagen.“ Basierend auf dem gleichnamigen . . .
Leider steht „Die schöne Helena“ im Schatten von „Orpheus in der Unterwelt“. Dabei enthält dieses Stück eine Menge pfiffiger bis aberwitziger musikalischer Einfälle von Jacques Offenbach. Am Theater Hagen hat Johannes Pölzgutter die Operette inszeniert. – Regisseur Johannes Pölzgutter versucht keine Umdeutung des Stückes, das die Vorgeschichte des Trojanischen Krieges . . .