Reisebilanz IV: Tops und Flops der „Saison 2024/25“
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Fulminanter Saisonschluss – Mit der Vorstellung von Martin Schläpfers Dornröschen wurde die Ballettsaison an der Wiener Staatsoper abgeschlossen, ein letztes Mal gab es die Möglichkeit, Tänzer wie Hyo-Jung Kang, Marcos Menha, Claudine Schoch und Yuko Kato im Haus am Ring zu erleben, denn ab Herbst übernimmt Alessandra Ferri die Leitung des Wiener Staatsballetts und damit gibt es – . . .
Optisch recht gut, szenisch oft fragwürdig – Die Neuinszenierung des „Tannhäuser“ von Richard Wagner in der Regie von Lydia Steier and der Wiener Staatsoper überzeugt zwar durch ein beeindruckendes Bühnenbild, enttäuscht aber durch eine immer wieder schwache und irreführende Regie mit absurden Einfällen. Man erinnerte sich bisweilen an ihre wenig überzeugende Salzburger . . .
Ein Abend für Andreas Schager! – Ja, die Götterdämmerung des ersten Zyklus der beiden Ring-Aufführungen an der Wiener Staatsoper im Juni war der Abend des Andreas Schager, wie schon jener der Walküre ein paar Tage zuvor, in der er den Siegmund gesungen hatte und anschließend zum Kammersänger der Wiener Staatsoper ernannt worden war. Er singt den Siegfried, mit dem er an diesem Abend . . .
Der Sängerkrieg als Mittelalter-Posse – Göttin Venus ist herabgestiegen, und zwar in die Niederungen der Nachtclub- und Bordell-Welt. In der Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“, die Lydia Steier nun für die Wiener Staatsoper erstellt hat, erscheint sie aufgeputzt wie ein Zirkuspferd als Hupfdohle, die in der Mitternachtsshow in ihrem Halbmond-Gefährt vom . . .
Richard Wagner hat sein letztes Werk "Bühnenweihfestspiel" genannt. Egon Voss weist darauf hin, „dass Weihe im Verständnis von Wagners Aufsatz nicht Religiöses, Mystisch-Erhabenes, Kirchlich-Zeremonielles oder dergleichen meint.“ Vielmehr sei Weihe „identisch mit der Begeisterung, welche die ausführenden Musiker, Sänger und Darsteller und das gesamte Ensemble der Mitwirkenden bei der . . .
Jeder weiß, worum es in „Arabella“ geht. Junges Mädchen erträumt sich ihren Prinzen. Den Richtigen, wenn‘s einen gibt für sie in dieser Welt, wird sie erkennen, hofft sie. Junger Mann sieht das Foto des Mädchens, verliebte sich sofort in sie, reist nach Wien, sie zu suchen. Und nachdem er sich klugerweise versichert hat, dass sie weder verheiratet noch verlobt ist, will er sie . . .
Piotr I. Tschaikowskys blinde Prinzessin Iolanta hat neben seinen großen Heldinnen – Tatjana, Lisa – nie sonderliche Beachtung auf den Bühnen gefunden, nicht einmal, als Anna Netrebko mit einer konzertanten Fassung dieser etwas mehr als eineinhalbstündigen Oper „tourte“. Die Volksoper hat das Werk mit Szenen aus Tschaikowskis „Nussknacker“-Ballett verschnitten, mit dem zusammen der . . .
Ein festspielreifer Repertoireabend! – Wann erlebt man an der Wiener Staatsoper einmal eine festspielhafte Aufführung einer Produktion, die schon so lange auf dem Spielplan steht, dass sie an diesem Abend bereits ihre 40. Wiedergabe sah. Mit der ursprünglich angesagten Anna Netrebko als Ariadne war ein solches Niveau ohnehin avisiert. Aber die Staatsoper hatte ein gutes Händchen und bat . . .
Da hatte man mit Serena Saenz eine junge, aufstrebende, bereits herausragende Künstlerin als Olympia aufgeboten, die die Puppe originell und auf persönliche Art und Weise köstlich darstellte, und vor allem hinreißend gesanglich darbot! Eine fabelhafte Leistung mit acuti und „Sovracuti“ in schwindelnde Höhen, die perfekt angesetzt und mit strahlend frischem Timbre ausgeführt . . .
Trotz der wohlwollenden Kritiken in Bezug auf die Wiederaufnahme dieses Werkes – die Produktion stammt aus dem Jahre 1999 und wurde zuletzt in Wien vor 23 Jahren aufgeführt – waren etliche Plätze auf der Galerie und im Parkett unbesetzt. Da die Vorstellung, so wie die gesamte Serie, ausverkauft war, kann ich nur sagen – selbst schuld, wer nicht kam. – „Palestrina“ gehört zu . . .
Diese Produktion von Andrej Serban aus 2007 ist kein besonders gelungener Streich (auch abgesehen von Regiefehlern wie den Nonnen, die dem neuen jungen Abbé in St. Sulpice verzückt lauschen, während es sich doch um exaltierte Damen der Gesellschaft handelt), denkt man an die den aus dem Orchestergraben singenden Chor als Darsteller ersetzenden Pappkameraden oder die Darstellung Brétignys als . . .
Bitte, kennen wir uns hier in solch einer fließenden Szenenfolge und bei den Zeitsprüngen in der wirren Handlung auch wirklich aus? Choreograph Christopher Wheeldon lockt uns in eine ungemein lebendige Bilderwelt. „The Winter´s Tale“ steht über dem Abend. Nun, wohl kein Märchen, doch ein leicht dämmriges Phantasiespiel, den Spuren des William Shakespeare folgend. Dessen . . .
Samuel Becketts 1956 uraufgeführtes Stück Fin de Partie (Endspiel) über das Versickern des Lebens im Nichts (?) wurde wechselseitig dem absurden Theater und dem französischen Existenzialismus zugeschrieben, gehört aber, gemeinsam mit seinem ebenfalls rätselhaften Welterfolg Warten auf Godot, eher zu den raren Monolithen des modernen Theaters. Allein dastehend, verstörend, . . .